Das Märchen von der Bauchatmung. Warum sie nur für 50% der Menschen passt.
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Es war einmal ein Mensch, der im Internet erfuhr, er soll in den Bauch atmen nur.
Gar mächtig motiviert strengte er sich an, und stellte fest, dass er’s nicht kann.
Sein Arzt auch ihm empfahl – wie fatal – die Bauchatmung. Die sei normal.
Der arme Mensch nun, tiefbetrübt, seither Bauchatmung übt und übt.
Und wenn er nicht gestorben ist…
Vielleicht bist du mit der Bauchatmung glücklich und zufrieden, es fällt dir leicht in den Bauchraum zu atmen und es passt alles.
Dann kannst du mit deiner Zeit auch Anderes anfangen, als diesen Blogbeitrag zu lesen.
Es sei denn, Du bist neugierig! Dann bist du auch als Bauchatmer oder Bauchatmerin herzlich willkommen! :-)
Ich richte mich ganz besonders an dich, wenn dir das bekannt vorkommt, was der Mensch in meinem kleinen Märchen erlebt.
Der ist nämlich Einatmer. Wie auch ich. Und vielleicht bist auch du Einatmer?
Als Einatmer bist du Brustatmer. Und diese Form der Brustatmung hat nichts mit der sogenannten pathologischen – also krankhaften – Hochatmung zu tun.
Für Einatmer ist die Brustatmung und das Weiten der Brust ebenso gesund wie die Bauchatmung für den Ausatmer.
Für einen Einatmer wäre die Bauchatmung eine Manipulation gegen die natürliche Einatmer-Veranlagung und somit schädlich.
Sie funktioniert in einem Einatmer-System auch nicht, sie kann nicht funktionieren, weil die dafür vorgesehene Atmungsmuskultur nicht ausgebildet ist.
Wohingegen im Falle, dass du Ausatmer und somit Bauchatmer bist, wäre eine dauerhafte Brustatmung unnormal, sie wäre die klassische pathologische Hochatmung.
Grundsätzlich erklären sich diese beiden lebenslangen Atmungs-Konditionierungen damit, welche Atmungsmuskulatur du aktiv nutzt, welche nur passiv beteiligt sind und wie die Dehnungs- und Verengungszonen in deinem Körper verteilt sind.
Daraus entsteht dann beim Atmungsvorgang ein kontinuierliches rhythmisches Aktiv-Passiv-Muster: Ausatmen – Einatmen – Ausatmen – Einatmen – Ausatmen...
Das klingt sehr abstrakt, wird aber gleich viel verständlicher, wenn du es selbst spürst.
Deshalb lass uns – wenn du magst – eine kleine Atem-Fokus-Übung machen. Sie kann dir nebenbei noch einen ersten Hinweis darüber geben, ob du EinatmerIn oder AusatmerIn bist.
Alles was du für die Übung brauchst ist ein Trinkhalm.
Hol dir einen und wir sehen uns gleich wieder.
Du hast keinen Trinkhalm im Haus? Dann funktioniert es auch mit etwas Fantasie...
Bereit? Es geht los:
Mit Übung A richten wir unseren Fokus auf die Ausatmung:
1.) Sitzhaltung:
Setze dich aufrecht vorne an die Stuhlkante, also den Rücken frei, nicht angelehnt.
2.) Vorbereitung:
Umschließe den Trinkhalm mit deinen Lippen als wolltest du damit trinken.
(Ohne Trinkhalm forme deine Lippen als hättest du einen dünnen Trinkhalm im Mund und wolltest damit trinken)
3.) Ausatmen:
Atme durch den realen oder gedachten Trinkhalm zwischen deinen Lippen tief aus, blase die Luft durch den Halm hindurch.
Beobachte: Empfindest du das tiefe Ausatmen als angenehm?
4.) Lange Atempause:
Bleibe nun entspannt ausgeatmet, während du langsam auf 15 zählst.
Beobachte: Ist das vollkommen-leer-Sein während der Atempause angenehm und entspannend für dich?
5.) Einatmen lassen:
Nimm den Trinkhalm aus dem Mund und öffne den Mund leicht, lass die Ausatmungsmuskulatur im Bauchbereich los und lass die Luft ganz von selbst durch den Mund einströmen. Ziehe sie keinesfalls ein!
Beobachte: Geht die Luft gefühlt in den Bauchraum? Hebt sich die Bauchdecke?
6.) Fazit deiner Beobachtungen:
War diese Übung für dich positiv? Entspannend? Fühlst du dich jetzt danach gut?
Dann bist du möglicherweise AusatmerIn.
Oder hat das alles nicht so gut geklappt, du warst Luft-knapp und dir ist jetzt vielleicht sogar etwas schwindelig? Das könnte darauf hindeuten, dass du nicht AusatmerIn bist.
Wiederhole die Übung gerne noch einmal.
Mit Übung E richten wir unseren Fokus auf die Einatmung:
1.) Sitzhaltung:
Setze dich mit dem Rücken angelehnt.
2.) Vorbereitung:
Umschließe den Trinkhalm mit deinen Lippen als wolltest du damit trinken.
(Ohne Trinkhalm forme deine Lippen als hättest du einen dünnen Trinkhalm im Mund und wolltest du damit trinken)
3.) Einatmen:
Atme durch den Trinkhalm zwischen deinen Lippen tief ein, ziehe die Luft durch den Halm hindurch in deine Lungenflügel.
Beobachte: Atmest du gefühlt in die Brust? Weitet sich dein Oberkörper? Empfindest du das tiefe Einatmen als angenehm?
4.) Lange Atempause:
Bleibe locker eingeatmet mit weitem Brustraum, während du langsam auf 15 zählst.
Beobachte: Ist das angefüllt-sein mit Luft während der Atempause angenehm und belebend für dich?
5.) Ausatmen lassen:
Nimm den Trinkhalm aus dem Mund und öffne den Mund leicht, lass die Einatmungsmuskulatur im Brustbereich los und lass die Luft ganz von selbst durch den Mund hinausströmen. Schiebe sie keinesfalls hinaus!
6.) Fazit deiner Beobachtungen:
War diese Übung für dich positiv? Erfrischend? Belebend? Fühlst du dich jetzt danach gut?
Dann bist du möglicherweise EinatmerIn.
Oder hat das gar nicht gut geklappt, du hattest irgendwie zu viel Luft in dir? Und dir ist jetzt vielleicht auch schwindelig? Das könnte darauf hindeuten, dass du nicht EinatmerIn bist.
Wiederhole auch diese Übung gerne noch einmal.
Hattest du einen Aha-Effekt?
Bestimmt hast du festgestellt, dass diese beiden Übungen sowohl in deiner Wahrnehmung als auch in der Wirkung vollkommen unterschiedlich sind.
Vielleicht konntest du schon ganz deutlich wahrehmen, dass du bei einer der beiden Übungen in deiner Kraft warst, in der anderen nicht, sondern eher etwas gestresst.
Diese Übungen ersetzen natürlich keine fundierte und verlässliche Atemtyp-Analyse, aber sie können ganz gut einen ersten Hinweis in die eine oder andere Richtung geben.
Ja, und warum solltest du nun wissen, ob du Ausatmer oder Einatmer bist?
Ganz einfach: Um in deiner Kraft und dauerhaft gesund zu sein und zu bleiben.
Oder wieder in deine Kraft zu kommen!
Die immense Tragweite der Atmung ist uns im Alltag meistens gar nicht bewusst, erst, wenn etwas nicht stimmt, mit unserer Atmung.
Die Atmung hat Prio 1 in unserem Körpersystem und nach ihr richten sich sämtliche Körperprozesse. Kaum eine Minute darf sie aussetzen, sonst setzt auch alles Andere aus...
Es ist kein Luxus, sondern essentiell, deinen Atemtyp zu kennen und korrekt – also mit der für DICH richtigen Atmungsmuskulatur und in DEINEM Aktiv-Passiv-Rhythmus – zu atmen.
Wenn du Einatmer bist und – wie der Mensch in meinem Märchen – die Bauchatmung übst und übst, dann arbeitest du gegen deine Natur und wirst vermutlich krank werden.
Genauso schädlich ist es, wenn du als Ausatmer nicht genug ausatmest und stattdessen nach Luft schnappst und zu tief einatmest.
Warum ist es so gefährlich, die Atmung zu manipulieren?
Mit einer Atemtyp-falschen Atmung überlastest du Bereiche deines Körpers, während andere unterversorgt bleiben. Du verursachst Spannungen in Körperzonen, die entspannt sein wollen und umgekehrt.
So entstehen Rückenschmerzen, Verspannungen, Gelenkprobleme, Lungenprobleme, Herz-Kreislauf-Probleme und vieles vieles mehr, weil die Atmung einfach essenziell für alle Körpervorgänge ist!
Sogar der Vagusnerv, der für unsere Entspannung, Verdauung und Regeneration elementar wichtig ist, kann massiv gestört werden.
Die gute Nachricht ist: Es gibt Wege, deinen Atemtyp zu ermitteln und dich mit diesem Wissen wieder in den richtigen Rhythmus zu bringen.
In der VOQi Selbstheiler-Ausbildung ist die Atemtyp-Analyse mit Recht das Erste, was wir machen, denn darauf basiert alles Weitere – sowohl bei VOQi als auch in deinem Leben.
Wenn du deine ur-individuelle Atem-Körper-Konditionierung verstehst und DEINE hoch wirksamen Atem-Übungen anwendest, veränderst du dein Leben sofort grundlegend und spürbar.
Wenn wir uns mit unserem ganz individuellen Atemthythmus synchronisieren, erden und harmonisieren, dann heilen wir uns und entfalten unsere Kraft mit einer ganz erstaunlichen Leichtigkeit.
Wir boosten unser Immunsystem, kommen in wirkliche innere Ruhe und energetisieren und stabilisieren uns gleichzeitig.
Sind unsere Körperhaltung, unsere Bewegungen und unsere ganz alltäglichen Gewohnheiten mit unserem individuellen Atemtyp in Übereinstimmung, dann stimmen auch die inneren Bewegungen unseres Stoffwechsels wieder.
Du siehst, dich stimmig zu deiner Natur zu verhalten, hat Auswirkungen auf ganz breiter Ebene.
Mich hat die Entdeckung meines Atemtyps (ich bin Einatmerin) wahrscheinlich vor dem Rollstuhl bewahrt, der Zustand meines Rückens und meiner gesamten Körperstatik war damals desaströs.
Heute ist das alles Geschichte, ich atme korrekt, verhalte mich korrekt und mein Rücken konnte heilen.
Und weil ich weiß, welche verheerenden Folgen die Bauchatmung für 50% der Menschen haben kann, bitte ich dich, dieses kleine Märchen zu teilen, teilen, teilen und zu verbreiten was das Zeug hält!
Je mehr Menschen ihren Atemtyp kennen, desto mehr Menschen sind entspannt und in ihrer Kraft.
Desto mehr Menschen sind gesund,
Und nur gesunde Menschen können eine gesunde Welt erschaffen.
Lass uns losleben!
Deine Mona Suzann
PS: Wenn du dich für die VOQi Atemtyp-Analyse interessierst, hier ist der Link zur Selbstheilerausbildung.


